Letzten Sonntag gab es wieder die besondere Gelegenheit, bei einem Kunstexperten Gemälde oder Skulpturen begutachten zu lassen. Georg Pracher vom Atelier AKR Pracher in Würzburg war von 11 bis 16 Uhr im Haus. Zwölf Kunstbesitzer nahmen diese Gelegenheit wahr und zeigten ihre Schätze.

Wie schon im letzten Jahr, gab er mit seinem geschulten Blick schon direkt bei der Übergabe erste Informationen. Bei Gemälden fängt Georg Pracher in der Regel auf der Rückseite an. Er überprüft beispielsweise, um was für einen Rahmen es sich handelt. Oder ob er genagelt wurde (was nicht so gut ist, weil dies für das arbeitende Holz zu starr ist). Auf der Vorderseite untersucht er den Verschmutzungsgrad, schätzt das Handwerk des Künstlers ein und stellt etwaige nachträgliche Änderungen fest. Bei Skulpturen geht er ähnlich vor, hier mit besonderem Augenmerk auf die Unterseite. Mithilfe einer UV-Lampe kann er Gemälde noch genauer untersuchen.

Auch am Sonntag gab er den Besuchern wieder Einschätzungen zum Wert der Kunstwerke. Außerdem gab er Empfehlungen zur Reinigung und Restauration und Informationen darüber, wie ein Gemälde idealerweise aufzuhängen ist. Bei Interesse zur Reinigung oder Restauration durch einen Fachmann, bestand die Möglichkeit, direkt einen Termin zu vereinbaren. Für die Besitzer war es mal wieder sehr spannend, mehr über die mitgebrachten Werke zu erfahren. Vor allem wenn man bedenkt, dass sie diese oft schon jahrelang im Besitz haben. Und auch Georg Pracher meinte, dass so eine Veranstaltung für ihn als Restaurator einen besonderen Reiz hat. So ist es jedes mal aufs Neue eine Überraschung für ihn, was die Leute mitbringen. Diese Freude an der Arbeit konnte man am Sonntag definitiv spüren und färbte auch auf die Kunstbesitzer ab.

Bild: Kai Grottenthaler