Ländliche Kleidung
Was trug man in der der alten Grafschaft Wertheim? Dieser Frage kann man in dieser Abteilung nachgehen. Die so genannte „Wertheimer Tracht“ trug man v.a. in den sieben Dörfern um Michelrieth. Es sind kleine Details wie Farbe und Verarbeitung, die etwas über die Herkunft eines Kleidungsstücks und seines Trägers verraten und eine Unterscheidung nach Heimatort und Religion zulassen. Es lohnt sich also genau hinzuschauen. Was hat es mit den blanken Knöpfen und feinen Klöppelspitzen auf sich?
Textilien, ob bäuerlich oder höfisch, sind ein wichtiges Sammlungsgebiet des Grafschaftsmuseums. Die seltenen historischen Kleidungsstücke – von der „Stehbrunzhose“ bis zum seidenen „Veilchenkleid“ – wurden schon häufig in Sonderausstellungen auch in anderen Museen gezeigt. Wer sich besonders für historische Textilien interessiert, kann auch an einer Sonderführung teilnehmen, die man im Museum oder über die Tourismus Wertheim GmbH buchen kann.
Junger Mann und junge Frau in Wertheimer Grafschaftstracht
Kleidung der Heimatvertriebenen
Bis 1949 kamen rund 5000 Ausgebombte, Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Wertheim, darunter etwa 2000 Ungarndeutsche und Südmährer. Die Abteilung „geflüchtetes Gut“ erinnert mit den wenigen Habseligkeiten an die alte und die schweren Anfänge in der neuen Heimat. Fluchttruhen, Geschirr, religiöser Wandschmuck und die typische Kleidung der Deutschstämmigen werden dem Grafschaftsmuseum seit vielen Jahren immer wieder, verbunden mit emotionalen Geschichten, überlassen und sind in einer Auswahl sowohl in dieser als auch in der Konfessionsabteilung zu sehen. Die Abteilung zur Alltagskultur der Heimatvertriebenen ist ein Ort der Erinnerung und Zeichen gelungener Integration.
Kleidung der Heimatvertriebenen
Wenige Habseligkeiten erinnern an die schweren Anfänge in der neuen Heimat.