Wie machte man früher Selfies?
Vor der Fotografie dienten Scheren- oder Silhouettenschnitte als preisgünstige Porträtform und waren v.a. in der Biedermeierzeit beliebt als Teil des damals gepflegten Freundschaftskultes. Berühmt für seine filigranen Scherenschnitte war der Wahl-Wertheimer Karl Fröhlich (Stralsund 1821 – 1898 Berlin), dessen außergewöhnliche Tier- und Landschaftsdarstellungen zu seinen Lebzeiten zur Buchillustration dienten. Viele Originalschnitte regen vielleicht dazu an, nach Voranmeldung bei uns im Museum ein Selbstporträt in Silhouettentechnik zu gestalten.
Ebenso werden in diesem Raum auch Dokumente des Wertheimer Zeichenlehrers und Märchensammlers Andreas Fries gezeigt. In seinen zahlreichen, z. T. hier ausgestellten Merkbüchern hat er Sagen der Gegend aufgezeichnet und ist darin durchaus mit den Brüdern Grimm vergleichbar.
Zeichnen der Silhouette bei Gegenlicht